AUFGABE FÜR SPEZIALISTEN: DER RICHTIGE SPEZIALSTAPLER FÜR MASCHINENVERLAGERUNGEN

Stapler gibt es für viele Einsatzbereiche, doch das Verlagern von Maschinen ist immer eine besondere Herausforderung. Um eine solche Aufgabe zu lösen, braucht es nicht nur viel Erfahrung und Geschick des Fahrzeugführers. Es ist außerdem ein optimal geeigneter Stapler erforderlich. Eine Reihe von Kriterien sind deshalb bei der Staplerwahl zu berücksichtigen.

EIN STAPLER FÜR ALLE FÄLLE – ABER WELCHER?

Wenige Fahrzeuge sind so vielfältig und vielseitig wie Stapler. Dadurch sind sie in unterschiedlichsten Situationen einsatzbereit und können unter verschiedensten Bedingungen genutzt werden.

Dabei können die Anforderungen auch innerhalb eines Einsatzbereichs stark variieren – etwa bei der Verlagerung von Maschinen im Maschinen- und Anlagenbau. Angefangen beim Arbeitsumfeld bis hin zur Dimensionierung der jeweiligen Maschine sind bei dieser Art Aufgabe oft sehr unterschiedliche Anforderungsprofile gefragt. Werkzeugmaschinen, Antriebstechnik, Fördermittel, Bau- und Baustoffmaschinen, Pumpen, Kompressoren, Nahrungsmittelmaschinen und viele Erzeugnisse der Branche mehr stellen ganz eigene Ansprüche an einen sicheren, reibungslosen und effizienten Transport.

Die Auswahl des richtigen Staplers ist jedoch ein zentraler Faktor für den erfolgreichen Abschluss. Dazu müssen zahlreiche Kriterien und Ausstattungsmerkmale berücksichtigt werden. Wir erklären, worauf es im Einzelnen ankommt.

 

AUFGABENBEREICH DEFINIEREN

In einem ersten Schritt sollte geklärt werden, was ein Stapler überhaupt leisten soll. Obwohl es das naheliegendste Auswahlkriterium ist, bleibt die zu transportierende Last nur ein Aspekt von vielen. Entsprechend ist eine Reihe von Fragen zu klären, anhand derer sich ein geeigneter Stapler besser definieren lässt.

Fragen zur Ladung

  • Welche Ladungsträger sollen verlagert werden? Während sich Euro-Paletten bereits mit einem einfachen Hubstapler problemlos bewegen lassen, stellen große, fertig montierte Maschinen eine wesentlich größere Herausforderung dar.
  • Dabei geht es nicht allein um das größere Gewicht, sondern genauso um die vollkommen anderen Dimensionen. Eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang ist darüber hinaus: Wie kann etwa eine Maschine überhaupt gehoben werden? Gibt es die Möglichkeit, mit einem Stapler unter die betreffende Konstruktion zu gelangen? Sind Ösen vorhanden, um die Maschine mit Hilfe von Ketten anzuheben?

Fragen zur Leistungskapazität

  • Wie schwer ist die zu transportierende Last?
  • Wie groß ist die erwartete Umschlagsleistung, das heißt wie viele Güter muss der Stapler innerhalb eines bestimmten Zeitfensters in der Lage sein zu befördern? Damit hängt auch die Frage zusammen, wie lange das Fahrzeug ohne Unterbrechung im Einsatz bleiben soll.
  • In welcher Arbeitshöhe müssen die Lasten transportiert und verlagert werden? Je größer die zu erreichende Höhe, desto größer ist zugleich die Herausforderung etwa an die Stabilität des Fahrzeugs.

Fragen zum Einsatzort

  • Müssen besondere Bedingungen vor Ort berücksichtigt werden? Hierbei gilt es beispielsweise, zwischen innen- und außengelegenen Einsatzorten zu unterscheiden. Bodenbeschaffenheiten (eben – uneben, glatt – rau etc.) wirken sich ebenfalls stark auf das Anforderungsprofil eines Staplers aus.
  • Mit welcher Gangbreite ist zu rechnen? Schwere Lasten zu manövrieren, ist auf engem Raum mit wenig Bewegungsfreiheit (zum Beispiel in schmalen Gängen) eine wesentlich komplexere Aufgabe als bei weitläufigen Einsatzorten.
  • Bestehen am Einsatzort zusätzliche Anforderungen, wie das Arbeiten im Reinraum, ein staubiges Umfeld, die Anwesenheit von Gefahrenstoffen etc.?

Da sich die Voraussetzungen von Fall zu Fall unterscheiden, müssen diese Kriterien jeweils individuell überprüft werden. Die Gewichtung der einzelnen Aspekte kann von Einsatzort zu Einsatzort, von Aufgabe zu Aufgabe vollkommen anders liegen – mit entsprechend verschiedenen Anforderungen an den passenden Stapler.

EINSATZORT UND MOTORART

Im Zusammenhang mit dem Einsatzort spielen nicht nur dessen Dimensionen eine Rolle oder die Frage. Ein wichtiger Aspekt dreht sich um die Frage, ob die geplanten Maschinenverlagerungen im Innenbereich oder draußen durchgeführt werden sollen – und ob es möglicherweise fließende Übergänge gibt.

Das ist beispielsweise immer dann der Fall, wenn Maschinen für einen Unternehmensumzug an einen anderen Ort transportiert werden muss oder bei der Beförderung von der Fertigung zum Bestimmungsort. In vielen Fällen müssen die betreffenden Maschinen dann von ihrem ursprünglichen Platz nach draußen verbracht und dort auf einen LKW verladen werden. Unter solchen Umständen sind nicht nur unterschiedliche Untergründe relevant.

Es geht vielmehr darum, welche Motorarten überhaupt in Frage kommen. Denn der Einsatzort ist ein entscheidender Faktor bei der Auswahl einer geeigneten Antriebsart.

Motorart Charakteristika
Elektromotor Vorteile:

Durch den Elektromotor entstehen keine schädlichen Emissionen, deshalb sind E-Stapler optimal für Innenbereiche wie Fertigungshallen oder Lager geeignet.

Nachteile:

Im Vergleich zu Verbrennungsmotoren ist die Leistung häufig schwächer. Das bedeutet unter anderem, dass alle Tätigkeiten und Wege berücksichtigt werden müssen, damit die Batterie nicht frühzeitig aufgibt. Denn ohne Ersatz-Akku können die Ladezeiten den Betriebsfluss empfindlich stören. Die empfindliche Elektronik sorgt außerdem dafür, dass ein E-Stapler nur bedingt für den Außeneinsatz taugt.

Dieselmotor Vorteile:

Aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit sind Dieselstapler weit verbreitet. Vor allem Front-, Gelände- und Schwerlaststapler arbeiten mit Verbrennungsmotoren. Sie kommen außerdem auch mit unebenen Untergründen vergleichsweise problemlos zurecht.

Nachteile:

Die Abgase von Dieselstaplern schränken die Einsatzmöglichkeiten in Innenbereichen erheblich ein. Möglich ist das nur unter besonderen Voraussetzungen, wozu etwa der Einsatz von Partikelfiltern oder eine effiziente Gebäudelüftung gehören.

Gasmotor Vorteile:

Ähnlich wie Dieselstapler sind auch gasbetriebene Modelle in der Regel günstiger als vergleichbare E-Stapler. Es gibt darüber hinaus eine gewisse Flexibilität, weil verschiedene Gasarten verwendet werden können (Propan/Butan, Flüssiggas oder Erdgas). Für Stapler mit Flüssiggas- und Erdgasantrieb bestehen zudem keine Einschränkungen für die Nutzung in Hallen.

Nachteile:

Stapler mit Propan-/Butan-Antrieb können für den Inneneinsatz nicht genutzt werden. Für das Betanken mit Erdgas muss die entsprechende Infrastruktur vorhanden sein, was die Kosten wieder in die Höhe treibt. Je nach Anforderungsprofil gilt es daher, genau zu schauen, welcher Gasantrieb für die jeweilige Situation geeignet ist.

STAPLER-MERKMALE: PERFEKT ANGEPASST AN JEDE AUFGABE

Stapler sind in jeder Hinsicht anpassungsfähig und bieten nicht nur bei der Wahl des Motors ein breites Spektrum verschiedener Eigenschaften und Konfigurationen. Von den Fahrzeugabmessungen über die Tragfähigkeit bis zur Bereifung lassen sich Stapler mit der passenden Ausstattung für jede Situation finden.

Abmessungen

Leistung, Tragfähigkeit und die Abmessungen von Flurförderzeugen stehen in direktem Zusammenhang. Das bedeutet: Je leistungsstärker der Stapler, desto größer ist er in der Regel.

Bei der Staplerwahl geht es deshalb nicht allein darum, ein Fahrzeug zu finden, das die zu bewegenden Maschinen auch wirklich schafft. Die Stapler müssen außerdem ausreichend Platz zum Rangieren und Fahren haben. Tatsächlich sind viele Spezialstapler darauf ausgelegt, hohe Leistungsfähigkeit mit einer kompakten Bauweise zu verbinden – soweit dies technisch möglich ist.

Der MARCUS MecLift 1821R zum Beispiel ist ein Schwerlaststapler mit einer Tragfähigkeit von bis zu 18 Tonnen – und kann mit seinen Abmessungen dennoch problemlos herkömmliche 20-Fuß-Container entladen.

Tragfähigkeit

Leistung, Tragfähigkeit und die Abmessungen von Flurförderzeugen stehen in direktem Zusammenhang: Je leistungsstärker der Stapler, desto größer und schwerer ist er. Bei Schwerlast- und Gegengewichtsstaplern kann das Gesamtgewicht von Stapler und zu bewegender Last durchaus in den dreistelligen Tonnen-Bereich steigen.

Um den richtigen Stapler für die richtige Umgebung zu finden, muss sie deshalb ebenfalls berücksichtigt werden. Die Gesamtbelastung durch das Eigengewicht der Stapler zusammen mit der Last der Maschinen muss vom Gebäudeboden getragen werden können. Was bei ebenerdigen Anlagen vielleicht kein Problem ist, wird bei Maschinenverlagerungen in höheren Stockwerken zur Herausforderung.

Hubhöhe

Bei der Hubhöhe sind vor allem zwei Einsatzbereiche für den Stapler zu unterscheiden:

  • bodennahe Transporte mit einem Transport bis zu einer Höhe von rund 3 Metern und
  • Lagertätigkeiten mit Hochregalen bis zu einer Höhe von 12 Metern oder mehr.

Der wesentliche Unterschied für die Ausstattung liegt darin, dass ab einer gewissen Hubhöhe in der Regel ein Hubgerüst mit Hubmast erforderlich wird. Spezialgabelstapler verfügen über ihre ganz eigenen Varianten von Hubmasten. Der MARCUS Versa-Lift 40/60 beispielsweise ist mit einem dreiteiligen hydraulischen Kranarm ausgestattet. Damit kann eine Hakenhöhe von fast 8 Metern erreicht werden.

Bereifung

Die Bereifung eines Staplers ist weitaus mehr als ein Detail, sie ist ein entscheidender Faktor im Hinblick auf die Arbeitssicherheit und die Leistung. Der grundsätzliche Unterschied liegt zwischen Reifen für den Innen- und für den Außeneinsatz.

Unebenheiten, witterungsbedingte Einflüsse (Nässe, Glätte etc.) oder Höhenunterschiede im Außenbereich bedeuten für die Reifen und somit für den Stapler eine größere Belastung. Die Lösung sind unter solchen Bedingungen meist Luftreifen mit großem Profil, um die benötigte Traktion und Federung zu erhalten. Für glatte Böden in Fertigungshallen und ähnlichen Anlagen gelten diese Anforderungen in sehr viel geringerem Umfang.

 

 

Reifenart Vorteile Nachteile
Luftreifen ·       verschiedene Ausführungen bieten mehr Flexibilität

·       beste Federung

·       hohe Traktionsleistung

·       lange Laufleistung

·       geeignet für unebenen Untergrund und den Außenbereich

·       hoher Wartungsaufwand (Luftdrucküberprüfung)

·       anfällig für Schäden (z. B. durch Fremdkörper im Profil) und damit kostenintensiv

·       erlauben nur geringe Hubhöhe

Super-Elastik-Reifen ·       pannensicher und robust bei geringem Verschleiß

·       ermöglichen große Tragfähigkeit und Hubhöhe

·       gute Dämpfung bei Stößen und Schwingungen

·       Dämpfung schlechter als bei Luftreifen, daher für Außeneinsatz nicht geeignet

·       höherer Kraftstoffverbrauch durch größeren Rollwiderstand

Polyurethanreifen ·       gute Dämpfung durch flexiblen Polyurethan-Schaum

·       wartungsfrei und pannensicher

·       geringes Gewicht

·       hinterlassen auf der Fahrbahn keine Spuren

·       Dämpfung schlechter als bei Luftreifen, daher für Außeneinsatz nicht geeignet

·       höherer Kraftstoffverbrauch durch größeren Rollwiderstand

Vollgummireifen ·       pannensicher und (nahezu) wartungsfrei

·       geringer Verschleiß bei hoher Laufleistung

·       ermöglichen hohe Tragfähigkeit und Hubhöhe

·       geringe Traktion und Federung

·       nur für den Einsatz auf glattem Untergrund

·       maximale Fahrgeschwindigkeit ist beschränkt

Eigenständige Gesetzesentwürfe für den Umgang mit Daten und Künstlicher Intelligenz

Gesetzen in deutlich größerem Umfang behandelt werden als in der MVO. Die EU-Kommission arbeitet dazu an zwei neuen Gesetzen:

  • Die „Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates zur Festlegung harmonisierter Vorschriften für Künstliche Intelligenz (Gesetz über Künstliche Intelligenz)“ wird bereits seit 2021 verhandelt. Es legt unter anderem verschiedene Anwendungsbereiche und Risikoklassen fest, anhand derer das Inverkehrbringen, die Inbetriebnahme und die Verwendung von KI-Produkten reguliert werden sollen.

Wegen der starken Überschneidungen zwischen Maschinen und der Anwendung von KI besteht die Möglichkeit, dass Marktbeteiligte in Zukunft beide Verordnungen berücksichtigen müssen.

  • Das EU-Datengesetz (European Data Act) soll einerseits den Zugang zu Daten erleichtern und andererseits eindeutige Regelungen im Hinblick auf Nutzungsrechte schaffen. Das Ziel ist eine breitere Nutzung industrieller Daten. Der Data Act legt dazu die rechtlichen Grundlagen, um Rechte und Pflichten für Nutzer, Hersteller und Dateninhaber klar zu definieren.

Wie genau sich diese Gesetze in der Praxis von Unternehmen auswirken, bleibt noch abzuwarten. Ähnlich wie die EU-Maschinenverordnung stehen die fertigen Fassungen der beiden EU-Gesetze noch aus.

MASCHINENVERLAGERUNG: EINE AUFGABE FÜR SPEZIALISTEN

Eine große und schwere Maschine zu bewegen, ist immer eine herausfordernde Aufgabe – eine für Spezialfahrzeuge. Neben speziellen Staplern kommen je nach Situation und Anforderungen auch verschiedene Krane oder Luftkissentransporttechnik für den Transport in Frage.

Für komplexe Maschinentransporte finden sich durch die Vielfalt an Flurförderzeugen passende Lösungen für alle denkbaren Voraussetzungen. Um diesen gerecht zu werden, empfiehlt sich vielfach nicht nur der Einsatz spezieller Fahrzeuge.

Ein reibungsloser Ablauf erfordert schließlich auch viel Erfahrung im Umgang mit Spezialstapler und den zu bewegenden Maschinen. Marcus Transport verbindet einen umfangreichen Fuhrpark mit jahrzehntelanger Erfahrung im Maschinentransport – inklusive einer individuellen Planung mit passenden Fahrzeuglösungen für nahezu jede Situation.

 

Bild 1: Adobe Stock © romaset

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