Neue Studiengänge und Ausbildungsberufe der Logistikbranche

Logistik ist nicht nur eine interdisziplinäre Wissenschaft mit zahlreichen Studiengängen, sondern auch ein florierender Wirtschaftszweig. Dabei geht es um zielorientierte Planung, um die Steuerung und Durchführung im globalen Güterverkehr mit LKW, Bahn, Schiff oder Flugzeug. Logistikunternehmen befassen sich ebenfalls damit, den Transport von Waren und Personen sowie Informationen zu optimieren.

Die Berufswelt der Logistik- und Transportbranche ist somit breit gefächert. Neben unterschiedlichen Logistik-Studiengängen bieten sich Schulabsolventen mit Abschluss diverse berufliche Chancen. Dieser Leitfaden durch die Vielfalt der Berufsbilder ermöglicht einen Überblick, welche neuen Ausbildungsberufe und Studiengänge es in der Logistikbranche gibt.

 

LOGISTIK: EINE BRANCHE IST STÄNDIGER VERÄNDERUNG

Künftige Trends beizeiten zu erkennen und diese beherrschen zu lernen, ist essenziell in der Logistikbranche. Welche Innovationen werden die Zukunft prägen? Mit dieser Frage und den kompetentesten Antworten darauf beschäftigen sich Logistiker weltweit. Bereits vor der Corona-Pandemie wurden neue Entwicklungen in der Branche deutlich.

Daraus leitet eine Arbeitsgruppe der Fraunhofer-Gesellschaft relevante Tendenzen ab. Inwieweit aktuelle Krisen diese negativ beeinflussen, lässt sich nur mit Einschränkungen prognostizieren.

Insgesamt zeichnen sich aus der Sicht der Forscher acht sogenannte Megatrends ab, von denen sich maßgebliche Veränderungen in der Logistik ableiten lassen. Diese Schwerpunkte sollten Interessenten sich merken:

  • Digitalisierung
  • 3D-Drucktechnik
  • Autonomes Fahren
  • Robotik (Robotertechnik)
  • Informationsgesellschaft
  • Diversifizierung (oder Diversifikation)
  • Servitization (Geschäftsmodellinnovation)
  • Nachhaltigkeit

Die Fraunhofer-Forscher weisen darauf hin, dass sich diese Megatrends zukunftsverändernd auswirken werden. Voraussichtlich kommen künftig weitere hinzu und sorgen für Umbrüche. Deshalb ist eine regelmäßige Überprüfung ratsam. Wer Trends beherrschen und Chancen ergreifen will, sollte sich über Folgendes bewusst sein: Die einzelnen Strömungen sind nicht isoliert voneinander zu betrachten, weil zwischen ihnen ein enger Zusammenhang besteht.

Besondere Bedeutung kommen den Themen Digitalisierung sowie zunehmende Service-Orientierung zu. Diese beiden Bereiche spielen innerhalb aller Trends eine wichtige Rolle. Sie können nach Einschätzung von Experten die Voraussetzungen für grundlegende Veränderungen auf dem Logistikmarkt schaffen.

 

INFORMATIONEN ZUM BACHELOR-STUDIUM LOGISTIK

In verschiedenen Zusammenhängen ist gefordert, die Mobilität zu verbessern und nachhaltiger zu machen. Die Logistik ist genau der Fachbereich, der auf die Suche nach solchen Lösungen geht. Es geht darum, Menschen und Waren effizient und umweltschonend von A nach B zu bringen.

Die Fachrichtung basiert auf mehreren Schwerpunkten, darunter dem Ansatz, wie bestehende Logistikverwaltung funktioniert und wie sie sich verbessern lässt. Studierende erhalten darüber hinaus umfassenden Kenntnisse über logistische Dienstleistungen, Industrie und Handel. Analytische Konzepte in den Bereichen Betriebswirtschaft und empirische Sozialforschung vermitteln die Studiengänge ebenfalls.

Insgesamt verbindet das Bachelor-Studium Logistik BWL-Inhalte mit Fachwissen aus Technik, Natur- und Rechtswissenschaft. Es widmet sich zudem dem Know-how im Bereich Management und durchleuchtet interkulturelle Fragestellungen. Praktische Projekte, Planspiele und Praktika in der Industrie sind außerdem üblich. Menschen mit pädagogischen Ambitionen können im Rahmen des Studienganges Logistik das Lehramt anstreben.

 

AUSSICHTSREICHE BERUFE IN DER LOGISTIK

In Zeiten des Fachkräftemangels bietet sich einer der Ausbildungsberufe in der Logistikbranche an. Diese ist enorm komplex, was auch die unterschiedlichen Schwerpunkte in den Ausbildungsberufen verdeutlichen.

Vereinfacht gesagt, dreht sich in der Logistik alles um störungsfreie Abläufe. Wer sich dafür interessiert, Transporte zu planen, zu koordinieren und deren Durchführung zu kontrollieren, könnte sich für einen der vorgestellten Berufe eignen.

 

Fachkraft für Lagerlogistik (duale Ausbildung)

In diesem Job sind verschiedene Eigenschaften gefragt. Wer sich für diese Ausbildung entschließt, muss körperlich fit sein. Er oder sie sollte über Organisationstalent verfügen. Zuverlässigkeit wird ebenso verlangt wie ein gut entwickeltes räumliches Vorstellungsvermögen und Koordinationsfähigkeit.

Der Ausbildungsberuf „Fachkraft für Lagerlogistik“ steht Personen mit Haupt- oder Realschulabschluss offen. Gute Noten in Mathematik, Deutsch und Englisch erhöhen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Vor allem aber kommt es auf das Interesse für den Beruf an.

Betriebe in fast allen Wirtschaftsbereichen brauchen Fachkräfte für Lagerlogistik. Diese sind überwiegend in Lagerhallen oder auf Outdoor-Lagerplätzen beschäftigt. Sie arbeiten aber auch in Kühlhäusern und Büros. Ihre Hauptaufgaben sind die Warenannahme und Wareneingangskontrolle sowie die fachgerechte Lagerung von Waren. Hinzu kommen verschiedene Vorgänge im innerbetrieblichen Transport sowie die Kommissionierung und der Versand von Waren.

 

Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung (duale Ausbildung)

Zu den Aufgaben in diesem Beruf gehören die Steuerung und die Überwachung von logistischen Abfolgen. Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung sind mit logistischen Lösungen betraut und arbeiten beispielsweise optimale Transportwege aus.

Planung ist der zentrale Punkt im Aufgabenbereich von Kaufleuten für Spedition- und Logistikdienstleistung. Gerade auf dem Gebiet des E-Commerce sind schnelle Lösungen das A und O. Günstige Verkehrswege ermitteln und Kostenberechnung gehören zum Berufsalltag. Zudem müssen Gefahrentransporte, Verpackungen und vieles mehr geplant werden.

Wer diesen Beruf anstrebt, braucht Organisationstalent, muss ordentlich und genau sein. Gute Kenntnisse in Englisch und einer weiteren Fremdsprache sowie in Mathematik sind außerdem erwünscht. Ein gewisses Verhandlungsgeschick sollten Bewerber und Bewerberinnen ebenfalls mitbringen. Sie müssen Abitur, Fachabitur oder einen mittleren Schulabschluss haben.

 

Fachinformatiker/Fachinformatikerin Fachrichtung digitale Vernetzung (duale Ausbildung)

Berufstätige der Fachrichtung digitale Vernetzung stellen innerhalb einer Firma die Schnittstelle zwischen IT- und Produktionsabteilung dar. Eine Fachinformatikerin oder ein Fachinformatiker optimieren betriebswirtschaftliche Prozesse und Abläufe in der Produktionstechnik.

Wen Programmiersprachen und Zahlenreihen faszinieren, ergreift als Fachinformatiker oder Fachinformatikerin einen Beruf mit Aufstiegsmöglichkeiten. IT-Kenntnisse werden für die Vernetzung von Systemen und Maschinen eingesetzt, um Prozesse zu beschleunigen und den Workflow zu optimieren.

Einige Eigenschaften sind für Experten und Expertinnen der Fachrichtung digitale Vernetzung unverzichtbar, etwa Flexibilität und Selbstständigkeit, Sorgfalt und analytische Fähigkeiten. Mit mindestens Mittlerer Reife als Schulabschluss und guten Noten in Mathematik bestehen gute Aussichten für eine duale Ausbildung als Informatiker/Informatikerin Fachrichtung digitale Vernetzung.

 

Duales Studium Digitale Logistik (B.Eng.)

Bachelor of Engineering können Frauen und Männer mit Abitur oder Hochschulreife werden. Weitere Voraussetzungen für die Zulassung zum dualen Studium sind gute Noten in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch. Vorhanden sein sollte zudem Interesse für Technik und Informatik.

Um in diesem Beruf Erfolg zu haben, sollten Bewerber und Bewerberinnen motiviert, belastbar und leistungsbereit sein. Erwartet wird darüber hinaus die Fähigkeit, engagiert und selbstständig zu arbeiten.

Sieben Semester dauert der duale Studiengang „Digitale Logistik“. Dieser umfasst eine Vielzahl von Inhalten. Lehrstoffe sind Mathematik, Informatik und Statistik sowie externe und Intralogistik. Transport und Speditionsrecht werden ebenso vermittelt wie Zoll- und Außenhandelsrecht. Ferner werden die Studierenden in betriebswirtschaftlichen Fächern wie Rechnungswesen und Wirtschaftsrecht unterrichtet. Fremdsprachen und Kommunikation gehören zum weiteren Lernpensum.

In den beiden letzten Semestern stehen sechs Module zur Auswahl, aus denen sich die Studierenden vier aussuchen, beispielsweise Verkehrslogistik. Im siebten Semester steht außerdem die Bachelor-Arbeit an.

 

Fachlagerist/Fachlageristin (duale Ausbildung)

In Transport- und Logistikbetrieben oder Industrieunternehmen werden Fachlageristen und Fachlageristinnen beschäftigt. Ihre Tätigkeit ähnelt der von Fachkräften für Lagerlogistik, doch es gibt auch einige entscheidende Unterschiede bei diesen beiden Berufsbildern. Warenannahme, -lagerung und -versand sind der Schwerpunkt beim Job eines Fachlageristen oder einer Fachlageristin.

Fachkräfte für Lagerlogistik erhalten ebenfalls organisatorische Aufgaben. Sie konzipieren beispielsweise Transportrouten für Lastkraftwagen oder Schiffe. Häufig erfolgt auch eine Einbindung in die Warenbestellung oder das Logistikmanagement. Dabei kommen die Kenntnisse über Zollgut und Gefahrengüter oder verderbliche Waren zum Einsatz.

Ehe jemand ausgebildeter Fachlagerist oder ausgebildete Fachlageristin wird, gibt es einiges zu lernen. Insofern ist es vorteilhaft, über Fähigkeiten wie Schnelligkeit und Orientierungssinn zu verfügen. Neben physischer und psychischer Belastbarkeit werden Sorgfalt und Präzision erwartet.

Zudem können potenzielle Auszubildende mit einem guten räumlichen Vorstellungsvermögen und Mathekenntnissen punkten. Voraussetzung für die duale Ausbildung zum Beruf Fachlagerist/Fachlageristin ist ein Hauptschulabschluss oder die Mittlere Reife.

 

Duales Studium Betriebswirtschaft Logistik Management (B.Sc.)

Den Bachelor of Sciene können Frauen und Männer mit dem Abschluss des Studienganges Betriebswirtschaft Logistik Management erlangen. Ihr Job besteht darin, für globale reibungslose Warenströme zu sorgen und diese Prozesse unter dem Aspekt der Effizienz und der ökologischen Nachhaltigkeit zu steuern.

In Zeiten der Globalisierung scheint die Welt kleiner zu werden. Absolventen der BWL-Fachrichtung treiben diese Entwicklung voran. Denn es geht darum, dass sich Konsumenten jederzeit und überall mit Waren versorgen können. Internet-Shopping verstärkt diesen Trend obendrein.

Menschen mit einem Talent als Teamplayer machen ihren Bachelor im Studiengang Duales Studium Betriebswirtschaft Logistik Management (B.Sc.). Außerdem trauen sie sich Business-Verhandlungen in mehreren Sprachen und Tabellenkalkulationen zu. Für das dreijährige duale Studium ist eine Fachschulreife erforderlich.

 

 

LOGISTIK IN DEUTSCHLAND IM WANDEL

Nachwuchskräfte werden bei deutschen und internationalen Logistikunternehmen gesucht. Die Logistikbranche als drittgrößte in Deutschland ist auf verbesserte und günstigere Arbeitsabläufe angewiesen. Den tiefgreifenden Umbruch in der Transport- und Logistikbranche treiben Klimawandel und digitale Transformation voran. Auch die Corona-Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen. Es existieren aber Strategien für die Zukunft, die den Wandel ermöglichen können.

Die rasch erfolgenden Veränderungen machen es erforderlich, dass sich die Logistik ihnen anpasst. B2C- und B2B-Marketing sind auf Transparenz angewiesen und hängen von Zuverlässigkeit und anpassungsfähigem Verhalten ab. Weltweit verschwinden bewährte Lieferketten, werden andernorts aber wieder aufgebaut. Die Widerstandsfähigkeit der Akteure ist stark gefragt und wird immer wieder neu herausgefordert.

Mit frischen und hervorragend ausgebildeten Arbeitskräften kann der Wandel gelingen. Wer vor der Berufswahl steht, sollte seine oder ihre persönlichen Chancen in der Logistikbranche abwägen. Viele der Jobs für Absolventen unterschiedlicher Schulen und Hochschulen eignen sich als Start in eine erfolgreiche berufliche Laufbahn.

Fängt jemand als Angestellter oder Angestellte in der Logistikbranche an, erhält er oder sie dadurch gegebenenfalls den Anreiz für die Gründung eines Start-ups oder die Übernahme eines Familienunternehmens.

 

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