Wie Logistik-Firmen gebrauchte Betriebsgeräte rentabel veräußern können

Viele Logistiker möchten bei Fahrzeugen und Ausrüstung immer auf dem neuesten Stand sein. Gerade bei Fahrzeugen ziehen die Firmen nicht selten einen Wechsel in Betracht, auch wenn die vorhandenen noch einen höheren Restwert haben und bestens genutzt werden können.

Das ist ein Anlass, um über einen Verkauf gebrauchter Betriebsgeräte nachzudenken. Werden dabei einige steuerliche und wirtschaftliche Gesichtspunkte beachtet, ist das oft vielversprechend. So lassen sich die Liquidität für Neuanschaffungen erhöhen und der Wert der Betriebsgeräte über die gesamte Nutzungsdauer für das Unternehmen gewährleisten.

 

WANN LOHNT ES SICH, BETRIEBSGERÄTE ZU VERKAUFEN?

Fahrzeuge und Maschinen sind große Investitionen für Logistikunternehmen. Dementsprechend wird der teure Maschinen- und Fuhrpark sorgfältig gepflegt und gewartet. Trotz hoher Beanspruchung sind die Geräte deshalb schon mit Blick auf den Arbeitsschutz und eine mögliche Haftung für technische Defekte immer im optimalen Zustand.

Dennoch kommen Fuhrparks in die Jahre. Es kann unterschiedliche Motive dafür geben, die Geräteausstattung auf den neuesten Stand zu bringen, unter anderem

  • technische Weiterentwicklungen,
  • Energiespareffekte,
  • eine Umstrukturierung,
  • eine Betriebsaufgabe oder
  • ein Betriebsübergang.

In allen Fällen können die gebrauchten Betriebsgeräte noch einen hohen Restwert haben. Er kann nur durch einen Verkauf liquide gemacht werden. Grundsätzlich gilt: Sollen neue, modernere Geräte angeschafft werden und sind noch Maschinen und Fahrzeuge mit einem erheblichen Restwert vorhanden, sollte über einen Verkauf der gebrauchten Geräte nachgedacht werden. Dahinter steht die Auflösung der stillen Reserven, die sich in dem Maschinenpark verbergen.

 

Allgemein wirtschaftliche und steuerliche Aspekte

Regelmäßig ist ein Maschinenpark Teil des Betriebsvermögens. Der Fiskus beteiligt sich damit an dem Verkauf gebrauchter Fahrzeuge und Maschinen. Entsteht zwischen dem abgeschriebenen Buchwert und dem erzielten Kaufpreis eine Differenz zugunsten des Verkäufers, ist dieser Gewinn steuerpflichtig. Dieser steuerliche Hintergrund gilt es bereits bei der Bestimmung eines Kaufpreises zu berücksichtigen. Die Steuern müssen einkalkuliert werden.

Unternehmen sollte allerdings nicht darauf verfallen, die gebrauchten Betriebsgeräte gezielt unter dem Buchwert verkaufen zu wollen. Das gilt insbesondere, wenn der Verkauf innerhalb geschlossener Firmenkreise oder an einen Betriebsangehörigen erfolgt.

Hier will sich möglicherweise ein altgedienter Mitarbeiter mit einer eigenen Zugmaschine selbstständig machen und kauft diese von seinem ehemaligen Betrieb ab. Die Firma verkauft die Zugmaschine unter dem Buchwert und will damit dem langjährigen, loyalen Mitarbeiter entgegenkommen.

In diesem Fall ist mit unangenehmen Fragen vom Finanzamt zu rechnen. Es ist deshalb immer eine gute Entscheidung, im Zweifelsfall ein Sachverständigengutachten zum Verkaufspreis einzuholen, um Unstimmigkeiten mit dem Finanzamt zu vermeiden.

Zudem wird es immer Maschinen und Fahrzeuge geben, die auf dem Markt attraktiver sind als andere. Wer hier an den Verkauf eines Ensembles verschiedener Betriebsgeräte denkt, kommt mit einer Mischkalkulation insgesamt zu einem angemessenen Ergebnis.

 

WIE GESTALTET SICH DER VERKAUFSVORGANG?

Unternehmen können ihre gebrauchten Fahrzeuge und Maschinen selbstständig auf dem Markt verkaufen. Allerdings sind diese Vorgänge aufwendig und belegen personelle Ressourcen bei der Verwaltung sowie Organisation. Deshalb greifen viele Firmen auf den Service spezialisierter Anbieter zurück, die sich auf den Ankauf und späteren Verkauf gebrauchter Betriebsgeräte fokussieren.

Es kann gleichermaßen ein Vorteil wie ein Nachteil sein, dass sich diese Firmen sich auf dem Markt der gebrauchten Betriebsgeräte besonders gut auskennen. Sie werden nicht die höchsten Preise zahlen. Jedoch ist die Abwicklung des gesamten Verkaufs mit ihnen einfach und professionell.

Außerdem sind sie häufig bereit, einen gesamten gebrauchten Maschinenpark abzunehmen. Damit wird ein Logistiker auch die Fahrzeuge oder Maschinen los, die auf dem Markt gebrauchter Betriebsgeräte nicht stark nachgefragt werden.

 

Den Kaufpreis kalkulieren

Dem gesamten Verkaufsvorgang vorausgehen sollte beim Logistiker zunächst eine Kalkulation eines für ihn lohnenden Kaufpreises. Hier gilt es sich auch darüber im Klaren zu sein, wo die untere Grenze für den kalkuliertem Preis liegt.

Die Profis unter den Einkäufern von gebrauchten Betriebsgeräten verhandeln professionell und werden immer versuchen, sich besonders gute Preise zu sichern. Dabei ist zu beachten, dass jedweder Verkauf von gebrauchten Betriebsgeräten besser sein kann, als stille Reserven zu verschrotten. Gerade, wenn sich ein Unternehmen in einer etwas prekären wirtschaftlichen Lage befindet und dringend liquide Mittel für neue Fahrzeuge benötigt, ist der Verkauf der Gebrauchten in der Regel sinnvoll.

 

Weitere Vorüberlegungen

Wenn eine Logistik-Firma Fahrzeuge und Maschinenteile verkauft, ohne dass es zu einer Geschäftsaufgabe kommen soll, sind weitere Vorüberlegungen sinnvoll. Logistiker verdienen mit ihren Fahrzeugen und Maschinen Geld. Es darf deshalb keine zeitliche Lücke zwischen dem Verkauf der Gebrauchten und dem Erwerb neuer Maschinen geben.

Auch hier erweisen sich professionelle Ankäufer in der Abwicklung meistens als unkomplizierter, weil sie wissen, dass ihre Geschäftspartner auf einen laufenden Geschäftsbetrieb mit ihren Maschinen angewiesen sind.

Verzögert sich etwa die Lieferung der neuen Fahrzeuge, würde ihnen ein professioneller Ankäufer eher entgegenkommen und sie die Gebrauchte noch weiter nutzen lassen. Allerdings kommt es immer auf den jeweiligen Anbieter, die vertraglichen Bedingungen und die individuelle Situation an.

 

WAS GIBT ES BEIM VERKAUF GEBRAUCHTER BETRIEBSGERÄTE NOCH ZU BEACHTEN?

Ein nicht unwichtiges Thema ist die mögliche Gewährleistung bei gebrauchten Betriebsgeräten. Unternehmen sollten auf entsprechende Vertragsklauseln bei professionellen Einkäufern achten. Organisieren sie als Logistiker selbst den Verkauf, sollten sie den Kaufvertrag von einem erfahrenen Juristen gestalten lassen.

Selbstverständlich möchten Unternehmen nicht für Mängel der verkauften Gebrauchten haften. Deshalb werden sie alle Möglichkeiten nutzen, die das Gesetz zur Haftungsfreistellung liefert.

Die einfachste Regelung ist hier „gekauft wie gesehen“. Darauf werden sich allerdings die meisten professionellen Einkäufer nicht einlassen. Denn gerade die Profis unter den Käufern wissen, wie sie sich durch vorherige Prüfung der gebrauchten Betriebsgeräte absichern.

Zu bedenken ist, dass eine spätere Auseinandersetzung über mögliche Mängel oder Abweichungen vom Vereinbarten zu langwierigen und teuren Rechtsstreiten führen kann. Hier nutzt Unternehmen am Ende die Aufdeckung der stillen Reserven nichts, weil sie auf den Verkauf gebrauchter Maschinen aufzahlen. Deshalb ist immer auf klare Bedingungen bei Haftung und Beschaffenheit der verkauften Geräte zu achten.

Insgesamt ist es vorteilhaft, erfahrene Vertragsjuristen und den Steuerberater einen zweiten Blick auf etwaige vertragliche Vereinbarungen zum Verkauf von Fahrzeugen und Maschinen werfen zu lassen.

 

GIBT ES GERÄTE, DEREN VERKAUF NACH GEBRAUCH SICH MEHR ODER WENIGER LOHNT?

Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass sich Fahrzeuge und Geräte als unterschiedlich attraktiv im Marktgeschehen erweisen. Generell lässt sich sagen, dass Zugmaschinen im guten Zustand stets Interessenten finden werden. Sie sind in der Ausstattung das Herz von Logistikern und Transportunternehmen.

Ebenso stellen sie im neuen Zustand eine große Investition dar. Für die professionellen Ankäufer von Maschinenparks handelt es sich um sehr attraktive Geräte, die nachgefragt sind. Aufgrund der hohen Investitionssumme kann sich schon der eine oder andere Interessent für eine gebrauchte Zugmaschine finden.

Auch mit Blick auf die hohen Investitionen beim Kauf des Neugeräts kann sich deshalb der spätere Verkauf der gebrauchten und gut gewarteten Zugmaschine besonders lohnen.

 

Wirtschaftliche Lage und Branchensituation sind entscheidend

Auf die Frage, bei welchen Maschinen oder Fahrzeugen sich ein Verkauf besonders lohnt, gibt es keine pauschale Antwort. Maßgeblich können die allgemeine wirtschaftliche Lage und die Situation in der Logistikbranche sein.

Haben in einer Krisensituation besonders viele Unternehmen mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, wird die Bereitschaft in neue Maschinen zu investieren, eher gering sein. Das kann eine große Nachfrage nach gebrauchten Betriebsgeräten auslösen.

Gleichzeitig kann eine allgemeine wirtschaftliche Krise oder eine Branchenkrise dazu führen, dass viele Unternehmen gleichzeitig gebrauchte Maschinenparks verkaufen wollen oder müssen. Das könnte zu einem höheren Angebot auf dem Markt führen und einen Verkauf weniger lohnend machen. Es kommt immer auf die jeweilige Situation an. Vor jedem Verkauf von gebrauchten Betriebsgeräten sollten deshalb die verschiedenen Aspekte berücksichtigt werden.

Ein Verkauf Gebrauchter ist eine individuelle Entscheidung des Unternehmens, die wie alle Unternehmensentscheidungen auf tragfähigen wirtschaftlichen Füßen ruhen sollte. Hier kann es sich lohnen, die Gegebenheiten auf dem Markt etwas länger zu analysieren, bevor eine Entscheidung gefällt wird.

 

WERTVOLLE TIPPS

Um von dem Verkauf gebrauchter Betriebsgeräte unbedingt zu profitieren, gibt es eine Reihe von Tipps und Empfehlungen zu berücksichtigen. Wir haben dabei auch einige Punkte aus diesem Artikel noch einmal zusammengefasst:

  • Wie viel sich mit gebrauchten Betriebsgeräten erlösen lässt, hängt auch davon ab, zum richtigen Zeitpunkt zu verkaufen. Dabei fließen Aspekte aus der Unternehmenssituation ein, ebenso die allgemeine wirtschaftliche Lage und die aktuelle Branchensituation.
  • In die Vorkalkulation des möglichen Kaufpreises sollten sämtliche Aspekte einschließlich Steuern einfließen. Es gilt genau zu überlegen, ob ein professioneller Einkäufer für die Verkaufsvorstellungen die bessere Alternative ist. Sollen nur einzelne Fahrzeuge oder Maschinenteile verkauft werden, kann ein selbst organisierter Verkauf interessant sein.
  • Ein Verkaufsgeschäft sollte auf einem für das Unternehmen günstigen Kaufvertrag abgeschlossen werden. Das wird bei professionellen Einkäufern nicht immer möglich sein. Gegebenenfalls sollten Unternehmen Vertragsvordrucke von einem erfahrenen Vertragsjuristen prüfen lassen.

Im Mittelpunkt sollten insbesondere Haftungsfragen,  Gewährleistungsbedingungen und eine korrekte Beschreibung des Betriebsgeräts stehen. Hier drohen Haftungsfallen, wenn Unternehmen unbewusst bestimmte Eigenschaften eines Fahrzeugs oder einer Maschine vereinbaren, die am Ende nicht gegeben sind.

  • Es ist sinnvoll, die Möglichkeit eines Verkaufs mit gebrauchten Betriebsgeräten immer im Hinterkopf zu behalten, bevor eine Investitionsentscheidung für neue Maschinen und Fahrzeuge getroffen wird. Gelingt es Logistikern, stille Reserven aus den Gebrauchten auszulösen, steigert das ihre Liquidität.
  • Betriebswirtschaftlich gesehen sollte es selbstverständlich sein, gebrauchte Betriebsgeräte mit einem noch ansprechenden Wert zu verkaufen. Ungenutzte, funktionsfähige Geräte stellen eine wirtschaftliche Belastung dar.

Hier kommt es aber immer auf die individuellen wirtschaftlichen Planungen und Strategien des Unternehmens an. Möglicherweise wollen Logistiker durch den Kauf neuer Fahrzeuge und Maschinen den gesamten Fuhrpark erweitern und die gebrauchten Betriebsgeräte bis zum Ende Ihrer Lebensdauer selbst nutzen.

 

FAZIT UND AUSBLICK

Der Verkauf gebrauchter Betriebsgeräte in der Logistik könnte in den nächsten Jahren noch eine wichtige Rolle spielen. In Zeiten, in denen sich die Technik und die Antriebssysteme verändern, wollen und müssen Logistikunternehmen mit ihrem Maschinenpark an der Spitze der technischen Entwicklung stehen. Neue Betriebsgeräte sind häufig auch sparsamer im Energieverbrauch.

Die Branche befindet sich durch die Digitalisierung in einem Umbruch. Noch ist es nicht genau vorherzusagen, ob langfristig gesehen ein Markt für gebrauchte Maschinen und Fahrzeuge der Logistik besteht. Diese Entwicklung hängt von vielen Faktoren auch allgemeinwirtschaftlicher Art ab.

Logistiker sollten eine Entscheidung für oder gegen einen Verkauf Gebrauchter immer unter der Berücksichtigung vieler verschiedener Gesichtspunkte treffen. Es mag verlockend sein, kurzfristig stille Reserven liquide zu machen. Nicht immer muss der Verkauf aber die richtige strategische Entscheidung sein.

 

 

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