Maschinentransporte setzen Schwergewichte in Bewegung. Auf der Straße, auf dem Weg zum Bestimmungsort, sorgt optimale Ladungssicherung (LaSi) für den Schutz der Facht und anderer Verkehrsteilnehmer. Obwohl die Straßenverkehrsordnung (StVO) hier eindeutig ist: Ladung ist so zu sichern, dass auch bei Gefahrenbremsungen nichts verrutscht. Was müssen Lader und Berufskraftfahrer bei der Sicherung von Schwer- und Maschinentransporten beachten?
HIER VERRUTSCHT NICHTS! MASCHINEN FACHGERECHT FÜR DEN TRANSPORT SICHERN
Ob bei einem Standortwechsel oder Neumaschinentransport: Um schwere Maschinen zu verladen und sicher von A nach B zu bringen, braucht es geschultes Personal und oftmals spezielle Transportfahrzeuge. Jeder Maschinentransport ist anders und eine Herausforderung, die präzise geplant sein will.
Was fachgerechte Ladungssicherung vollendet, beginnt mit der richtigen Transportsicherung. Nur Maschinen, die vom Betriebszustand in Transportstellung versetzt wurden, können sicher transportiert werden. Verkleidungen und Zubehör werden ggf. entfernt, Daten extern gesichert, Betriebsstoffe wie Hydrauliköl abgelassen und Anschlüsse für Strom oder Wasser abgeklemmt. Erst dann wird die Ladung gegen unterwegs auftretende, physikalische Bewegungskräfte gesichert.
Vollbremsung? Starke Kurven? Dank durchdachter Ladungssicherung verrutscht nichts, verlässt nichts die Ladefläche. Unterschiedlichste Hilfs- und Arbeitsmittel von Zurrgurt bis Anti-Rutschmatte werden zusätzlich dafür eingesetzt.
SCHWERTRANSPORTE? NUR MIT GUTER PLANUNG!
Transportplanung braucht viele Köpfe und die Abstimmung zwischen dem Absender als Hersteller oder Ladegutsbesitzer, Frachtführer und Fahrer. Informationen zu Ladungsgewicht inklusive Transportgestellen und Hilfsmitteln zur Ladungssicherung und zum Ladungsschwerpunkt im geeigneten Fahrzeug (auf dem Ladegut vermerkt) wechseln den Besitzer.
Des Weiteren muss der Frachtführer über zulässige Gesamtmasse und Achslast informiert sein und Fahrzeug und Ladegut über geeignete Zurrpunkte für die Zurrgurte verfügen. Kurz, Ladegut und Fahrzeugeigenschaften müssen zusammenpassen. Unterstützung bei der Planung von Schwertransporten bietet die Richtlinie VDI 2700 Blatt 13.
WELCHE FERTIGKEITEN UND KENNTNISSE MÜSSEN LADER BESITZEN?
Ausgebildetes Logistik-Personal berücksichtigt nicht nur Ladung und fahrzeugspezifischen Lastverteilungsplan, sondern auch Faktoren wie die Belastbarkeit von Brücken und Straßen und die Platzverhältnisse unterwegs.
Eine regelmäßige Teilnahme an Ladungssicherungs-Schulungen stellt sicher, dass dieses Know-how stets auf dem neuesten Stand ist. Auch die Transportdokumentation mit Aufzeichnungen, Fotos, Frachtbriefen sowie das Führen von Ladungs- und Kontrollbuch kann zu den Aufgaben des Personals im Bereich Ladungssicherung gehören.
REGELN DER LADUNGSSICHERUNG: WELCHE DETAILS ZÄHLEN?
Jede Ladung muss umfassend gesichert, passend verpackt und mit den nötigen Dokumenten für den Transport ausgestattet sein. Für Gefahrguttransporte gelten zusätzliche Vorgaben. Alle Gefahrenzettel müssen gut sichtbar angebracht sein.
Die Ladefläche ist frei von Schmutz, Fahrzeugaufbauten und Verriegelungen sind funktionsfähig. Das Transportfahrzeug erfüllt alle Vorgaben der StVZO §30. Auch der Fahrer wird in die Ladungssicherung einbezogen. Er unterzieht den Lkw vor Fahrtantritt gem. § 23 StVO einer Abfahrtskontrolle – unter anderem, um zu prüfen, ob die Ladung tatsächlich formschlüssig geladen wurde: Ladelücken dürfen pro laufendem Meter drei Zentimeter nicht überschreiten, insgesamt nicht größer als 15 Zentimeter sein und mit Hilfsmitteln geschlossen werden. Ein weiterer Punkt ist, ob die Ladung mit Anti-Rutschmatten und passenden Zurrgurten gesichert ist, die für den Zweck belastbar genug sind.
ARBEITSMITTEL WÄHLEN: KENNZAHLEN VON REIBKRAFT UND REIBBEIWERT BEACHTEN
Die richtige Wahl der Arbeitsmittel reagiert auf die Kräfte, die bei Fahrmanövern wirken: Auf eine 30-Tonnen-Transportkiste mit Maschinenteilen wirken bei einer Vollbremsung 80 Prozent des Ladungsgewichts Richtung Fahrerkabine – das entspricht 24 Tonnen (um 24.000 daN). Bei Kurvenfahrten und beim Anfahren drückt zusätzlich das halbe Ladungsgewichts seitlich oder nach hinten.
Ladungssicherung setzt diesen Massenkräften etwas entgegen. So erhöhen Anti-Rutsch-Matten nach VDI 2700 Blatt 15 die Reibungskraft dort, wo Ladegut und Ladeboden Kontakt haben. Leistungsstarke Matten sind – genauso wie die Ladefläche – frei von Schmutz, Eis und öligen Rückständen zu halten. Bei guter Reibkraft wird der nötige Reibbeiwert (Reibungskoeffizient) erreicht.
Für unterschiedliche Ladungen gibt es andere Kennzahlen und Reibbeiwerte: Der Verlader als Versender oder Hersteller sollte diese an das Logistikunternehmen weitergeben. Nicht für jede Materialpaarung stehen offizielle Reibwerte, sondern oft nur Anhaltswerte zur Verfügung.
- So beträgt der Wert von Metall auf Holz 0,2, was 20 Prozent Ladungssicherung durch Reibung entspricht.
- Bei Holz auf Holz liegt dieser bei 0,3 – für 30 Prozent Ladungssicherung durch Reibung.
- 60 Prozent ermöglicht etwa eine Antirutschmatte (0,6).
WIE WERDEN ARBEITSMITTEL WIE ZURRMITTEL EINGESETZT UND BEHANDELT?
Zurrmittel sollte nur einsetzen, wer wirklich weiß, wie diese gehandhabt werden. Zum Heben von Lasten sind solche Arbeitsmittel genauso ungeeignet wie Rohre oder Stangen beim Spannen. Zurrmittel und Zurrpunkte dürfen nicht überlastet werden, sondern sind gemäß ihrer zulässigen Zurrkraft zu verwenden.
- Direktzurren: leichte Vorspannung genügt
- Niederzurren: passenden Kantenschutz nicht vergessen
- Zurrhaken nicht auf der Spitze, sondern im Hakengrund belasten
- das Zurrmittel hat an Leistungskraft eingebüßt: entsorgen
WIE SIND ZURRPUNKTE, ZURRKRAFT UND FAHRZEUGMASSE VERKNÜPFT?
Geeignete Zurrpunkte sitzen paarweise symmetrisch zur Fahrzeuglängsachse: So ist ein direktes Zurren vom einen zum nächsten Zurrpunkt möglich. Die Punkte müssen in der Lage sein, die Kräfte der Zurrmittel sicher aufzunehmen.
Die DIN EN 12640 regelt die Ausrüstung von Nutzfahrzeugen wie Lkw mit Zurrpunkten. Die Zurrkraft LC (Lashing Capacity) bezeichnet die maximal zulässige Kraft, der ein Zurrpunkt ausgesetzt werden darf.
Zurrpunkte mit einer LC von 10.000 Dekanewton (daN) sind nicht selten, was rund zehn Tonnen entspricht. Auch 20.000 daN und mehr sind machbar – etwa per Nachrüstung. Die Mindestzurrkraft (LC) von Spanngurten in daN (Dekanewton) hängt direkt mit der Fahrzeuggesamtmasse zusammen:
- bis 750 kg – 400 daN
- über 750 kg bis 3.500 kg – 600 daN
- über 3.500 kg bis 7.500 kg – 800 daN
- über 7.500 kg bis 12.000 kg – 1.000 daN
- über 12.000 kg – 2.000 daN
Der Zurrwinkel kann sich zwischen 0° und 90° bewegem. Beim Niederzurren wird eine optimale Vorspannkraft bei einem Zurrwinkel zwischen 83° und 90° erreicht. Winkel unter 30° sind nicht sinnvoll. Denn je flacher der Winkel, desto schwächer die Kraft, die auf die Ladung wirkt.
WELCHER ZURRGURT IST DER RICHTIGE?
Der passende Gurt bzw. die passende Kette zum Niederzurren hat die richtige Vorspannkraft STF (Standard Tension Force) und wird über die SHF (Standard Hand Force), die Handkraft in daN, per Ratsche in den Gurt geleitet. Die Zurrkraft und Belastbarkeit LC (Lashing Capacity) ist zusammen mit weiteren vorgeschriebenen Daten gemäß EN 12195 auf dem blauen Etikett vermerkt:
- Name / Adresse von Hersteller oder Lieferant
- Herstellungszeitraum (Jahr)
- Gurtbandwerkstoff
- Rückverfolgbarkeitscode
- Gurtband-Dehnung bei LC
- Nummer der DIN EN 12915-2
- Gewebematerial, wie Blau für Polyester (PES), Grün für Polyamid etc.
Bei Zurrmitteln wie Zurrgurten spielt neben der Zurrkraft LC auch das Dehnverhalten eine Rolle. Sprich, die Längenänderung, die sich unter Belastung bis zur zulässigen Zurrkraft LC zeigt und bewirkt, dass sich die Ladung auf der Ladefläche in Bewegung setzt. Nach DIN EN 12195 Teil 2 darf sich ein Zurrgurt aus Chemiefasern höchstens um 7 Prozent dehnen – dies entspricht einer Längenänderung von 210 mm.
WIE SIND ZURRKETTEN ZU HANDHABEN?
Zurrketten nach Norm DIN EN 12195 Teil 3 sind ideal für schwere Lasten, wie zum Direktzurren auf Tiefladern. Rundstahlketten besitzen unterschiedliche Leistungswerte – im Direktzurren werden Zurrkräfte LC von bis 25.000 daN erreicht.
Die Zurrkette ist von Hand strammzuziehen und wird ins Verkürzungselement eingehakt. Gerade bei längeren, schweren Ketten braucht es dazu Kraft. Anschließend übernehmen etwa Spindelspanner das Spannen dieser Zurrketten.
WELCHE MÖGLICHKEITEN DER LADUNGSSICHERUNG GIBT ES?
Die drei Hauptarten von Ladungssicherung sind:
- formschlüssige Ladungssicherung
- kraftschlüssige Ladungssicherung
- kombinierte Ladungssicherung
Ladungssicherung durch Formschluss …
… meint, dass die zu transportierenden Güter den Platz im Laderaum möglichst komplett ausnutzen: Wo kein Spielraum ist, kann sich auch nichts selbstständig machen. Es wird lückenlos beladen; gegebenenfalls bestehende Ladelücken werden über Blockiereinrichtungen wie Keile, Einsteckringe und Sperrbalken abgesichert. Dabei ist die Blockierkraft (BC) von Fahrzeugaufbau bzw. Blockiereinrichtung entscheidend.
Bei kraftschlüssiger Ladungssicherung durch Niederzurren …
… wird die Ladung mittels Zurrmittel-Vorspannkraft praktisch auf die Ladefläche gepresst – für maximale Reibungskraft gegen Verrutschen.
Beispiel: Eine einen Meter hohe, drei Meter lange Holzkiste mit Warenschwerpunkt oben und 500 kg Warengewicht soll gesichtert werden. Dafür werden zwei spezielle Spanngurte über Ösen am Ladeflächenboden verankert. Das Ende des ersten Spanngurtes besitzt einen Raster-Hebel. Jetzt wird ein zweiter Spanngurt (ohne Rasterverschluss) auf der anderen Seite der Holzkiste mit der Verankerungsöse verbunden. Laufen beide Spanngurte über der Kiste zusammen, wird der Spanngurt ohne Rasterverschluss durch den Verschluss des anderen gezogen – bis es nicht mehr weiter geht. Nun sorgt der Hebel am Rasterverschluss wie ein Verlängerungsarm dafür, dass beide Spanngurte stramm gespannt werden. Es entsteht ein hoher Druck, der die Holzkiste maximal gegen den Boden der Ladefläche drückt.
Achtung: Dieses Pressen kann sensible Waren beschädigen, weshalb nur formstabile Güter durch Niederzurren gesichert werden sollte. Bei Bedarf lässt sich eine Kombination aus kraftschlüssiger Ladungssicherung (Niederzurren) und formschlüssiger Ladungssicherung (Direktzurren) einsetzen.
Direktzurren ist …
… Teil formschlüssiger Ladungssicherung: Hier entfalten Zurrmittel erst dann ihre Kraft, wenn eine Ladung beginnt, sich während der Fahrt in Bewegung zu setzen. Vorspannkraft spielt hierbei keine Rolle: Die Zurrmittel werden zu den Seiten der Ladung lediglich leicht angespannt.
- Beim Schrägzurren werden mindestens acht Zurrmittel (zwei an jeder Seite) im geraden Zug zwischen Ladungs-Befestigungspunkten und Zurrpunkten am Fahrzeug gespannt.
- Diagonalzurren nutzt vier Zurrmittel (je ein Zurrmittel pro Ecke); schwere Arbeitsgeräte wie Baumaschinen werden dabei mit gekreuzten Gurten oder Ketten mit den Zurrpunkten verbunden.
- Beim Schlingenzurren dagegen wird das Zurrmittel in die Zurrpunkte am Lkw eingehängt, als Schlinge um die Ladung gelegt und dort gehalten, beispielsweise über eine Palette. Wo das Zurrmittel in der Umreifung (beim Bündeln von Packstücken mit Verschlussband) eingesetzt wird, kann der LC-Wert verdoppelt werden.
WIE WIRD DIE LADUNGSSICHERUNG BERECHNET?
Eine Berechnung ist notwendig, um individuell die notwendigen Hilfsmittel passend auszuwählen und die jeweilige Fracht ausreichend zu sichern. Soll eine Ladung durch Kraftschluss gesichert werden, gilt es primär, die Haftreibung zwischen Ladung und Fahrzeugboden zu vergrößern. Dazu sollte man die Zahl der nötigen Gurte kennen.
Anleitungen zur Berechnung der Ladungssicherung enthält etwa die VDI-Richtlinie 2700. Etwa, um die Vorspannkraft beim Niederzurren gem. VDI 2700 Blatt 2 oder nach EN 12195-1 zu berechnen. Verschiedene Variablen werden dazu herangezogen:
- Ladungsgewicht
- Zurrwinkel der genutzten Zurrmittel
- Gleit-Reibbeiwert
- Beschleunigungsfaktor
- Übertragungsbeiwert
WIE HÄNGEN TRÄGHEITSKRAFT UND VORSPANNKRAFT ZUSAMMEN? KLEINER PHYSIK-EXKURS
Die Trägheitskraft ist für die Berechnung der auftretenden Kräfte wichtig. Sie bezeichnet den Wert der Beschleunigung und ist Teil der Formel, um die zur Ladungssicherung nötigen Sicherungskräfte und die Zahl der Sicherungsmittel zu berechnen.
Die Trägheitskraft hält einen Körper durch seine Masse und sein Gewicht in Ruhe – auch dann, wenn äußere Kräfte, wie etwa beim Abbremsen auf diesen einwirken. Trägheitskräfte stemmen sich quasi der Beschleunigung entgegen.
Bei hohen Geschwindigkeiten bedrohen Bewegungszustände einen sicheren Transport. Entsprechend sind Kräfte von Masse, aber auch Fliehkräfte und Gewichtskräfte als physikalische Größen Teil der Berechnung unverzichtbarer Sicherungskräfte. Die Regeln der VDI 2700 beziehen diese als Beschleunigungsbeiwert ein.
Beispiel: Normalerweise sind 80 Prozent des Gesamtgewichts Richtung Fahrerhaus und 50 Prozent in Richtung der Seitenwände sowie nach hinten zu sichern. Bei einer Talfahrt oder Vollbremsung drückt das 0,8-Fache Ladungsgewicht Richtung Führerhaus. Bei Kurvenfahrten und beim Anfahren drückt etwa die Hälfte des Gewichts der Masse in Richtung der Wände und nach hinten. Bei 10.000 Kg Ladungsgewicht wirken also 8.000 Kg Kraft Richtung Führerhaus, sprich 8.000 daN. Die Kraft in Richtung Bordwände und nach hinten beträgt 5.000 Kg, also 5.000 daN.
Die nötige Vorspannkraft sollte somit bei 8.000 daN liegen, realisierbar über 20 Zurrgurte à 400 daN STF.
Die Ladungssicherung und einzelne Ladungssicherungsarten nach DIN EN 12195-1 und VDI 2700 in allen spezifischen Details zu ermitteln – bis zum Reibwert einer bestimmten Antirutschmatte – kann aufwändig sein. Branchen- und fachgerechte LaSi-Software sowie Umrechnungstabellen helfen hier und machen die Berechnung einfach.
WO IST DAS THEMA LADUNGSSICHERUNG GESETZLICH GEREGELT?
Ladung zu sichern ist gesetzlich vorgeschrieben. Wie und womit dies im Einzelfall geschieht, entscheidet jeder Anwender selbst – unter Befolgung zahlreicher Einzelvorschriften. Wie § 22 der Straßenverkehrsordnung, wonach eine Ladung so zu sichern ist, dass sie auch bei Vollbremsungen und Ausweichmanövern weder verrutscht noch vom Lkw fällt.
Näheres zur technischen Beschaffenheit von Ladungssicherungseinrichtungen findet sich in der DIN EN 12195 sowie im VDI 2700 ff., den Richtlinien des Verbandes Deutscher Ingenieure. Die gewerbliche Güterbeförderung selbst ist im Handelsgesetzbuch (HGB) reguliert: Der Absender, also Auftraggeber im gewerblichen Güterverkehr, ist für die beförderungssichere Verladung verantwortlich – einschließlich ordentlicher Verpackung und Kennzeichnung aller Frachtstücke. Auch das berufsgenossenschaftliche Regelwerk unter den BGI 649 trifft Aussagen zur Ladungssicherung.
WARUM SORGFÄLTIGE LADUNGSSICHERUNG – UND DURCH WEN?
Wer auf ordnungsgemäße Ladungssicherung verzichtet, macht sich strafbar: Penible Ladungssicherung sollte allen Beteiligten, vom Lagerarbeiter bis zum Fahrer, Verpflichtung sein und alle Aspekte von Sicherheit, Verkehrsrecht und Arbeitsschutz bei der Sicherung von Maschinen berücksichtigen. Dabei stellt der Spediteur das sachgerecht ausgerüstete Frachtfahrzeug und den qualifizierten Fahrer und Verlader zur Verfügung. Der Lader muss prüfen, ob
- die zu transportierende Maschine beförderungssicher ist;
- Ladegüter ordnungsgemäß gekennzeichnet und
- Packstücke in geeignete Ladeeinheiten verpackt sind.
Beide, Verlader wie Fahrer, sind laut Straßenverkehrsordnung für die Ladungssicherung zuständig. Der Verlader zeichnet für das verkehrssichere Stauen der Ladung verantwortlich. Der Fahrer muss die Ladungssicherung vor der Abfahrt noch einmal kontrollieren. Den Ladungsvorgang selbst muss er nicht überwachen, weil seine Nachprüfungspflicht erst nach dem Beladen beginnt.
WER HAFTET BEI MANGELHAFTER LADUNGSSICHERUNG?
Prinzipiell ist der Auftraggeber für die Ladungssicherung zuständig. Oft wird diese Aufgabe jedoch delegiert – etwa an den Verlader, den Verkäufer einer Maschine oder einen externen Dienstleister. Für Schäden durch schlechte Ladungssicherung haftet jedoch zunächst der Waren-Absender – auch, wenn der Fahrer auf Weisung des Absenders mit zupackt. Geschieht ein Unfall durch Ladungssicherungsverstöße, können in Haftung genommen werden:
- Zulassungsbesitzer und Fahrzeughalter
- befugter Verlader
- mit der Ladungssicherung befugter Fahrer
Verlader können ihre Verantwortung also nicht einfach auf unbefugte Fahrer übertragen. Auch dem Spediteur kommt große Verantwortung zu, weil der zu beladende Lkw für die spezifische Beförderung in Bezug auf Ladekapazitäten, die technische Ausstattung, die Ladungssicherung und das verfügbare Sicherungsmaterial geeignet sein muss. Der Spediteur ist verantwortlich für die betriebssichere Verladung in ein Fahrzeug, das zu Abmessungen und Gewicht der Ladung passt.
Laut Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) ist der Halter verpflichtet, sein Kraftfahrzeug mit Sicherungsmitteln wie Zurrgurten und rutschhemmenden Materialien auszurüsten. Der Spediteur als Zulassungsbesitzer des Transportfahrzeugs hat die Kontrollaufsicht. Zwar kann er die Ladungssicherung an anordnungsbefugtes Personal wie den Fahrer delegieren, muss aber im Zweifel nachweisen, dass er fachkundiges Personal eingesetzt hat. Schlampt der Lader dann, kann der Zulassungsbesitzer die Verantwortung zurückweisen.
WELCHE STRAFEN DROHEN BEI MANGELNDER LADUNGSSICHERUNG?
Mangelt es an ordnungsgemäßer Ladungssicherung, kann die Weiterfahrt untersagt werden, bis die Ladung korrekt gesichert ist. Außerdem droht dem Verlader eine Verkehrsordnungswidrigkeitenanzeige inklusive Bußgeld und Punkten in Flensburg.
Verkehrsunfälle mit Sach- oder Personenschaden durch mangelnde Verladung lassen sich durch gewissenhafte Ladungssicherung vermeiden. Wird jemand verletzt oder getötet, ist mit Geld- bzw. Freiheitsstrafen zu rechnen. Landet Ware wegen fehlender Sicherung auf der Straße, ist nach HGB das Transportunternehmen verantwortlich. Falls dadurch Menschen zu Schaden kommen, kann der zuständige Spediteur dafür nach Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB) unbegrenzt haftbar gemacht werden. In diesem Kontext gehört nicht zuletzt die Einhaltung von Lenk- und Ruhezeiten zu guter Ladungssicherung.
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