VORTEILE DURCH SCHULUNGEN UND WEITERBILDUNGEN IN DER SPEDITIONSBRANCHE

Lebenslanges Lernen ist auch in der Speditionsbranche ein Muss. Verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten im kaufmännischen und im technischen Bereich stehen zur Wahl. Je weiter sich die Digitalisierung durchsetzt, desto größer ist die Notwendigkeit für ständige Weiterbildung. Neue Techniken, neue Maschinen, neue Systeme und Strukturen bilden das dynamische Umfeld, in dem sich Schulungen und Weiterbildungen lohnen. Auch der zunehmende Fachkräftemangel spricht für ständige Weiterbildung. Nicht nur, um Stellen mit bereits vorhandenen Arbeitskräften ausfüllen zu können. Auch um die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu steigern.

WARUM BENÖTIGT MAN SCHULUNGEN IM SPEDITIONSBEREICH?

Es ist angebracht, eine Prüfung des aktuellen Zustandes der deutschen Straßeninfrastruktur vorzunehmen. Die Verkehrsinfrastruktur hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht und wird ständig verbessert. Um jedoch ein vollständiges Bild zu erhalten, wurden Datenauswertungen durchgeführt, die zeigten, dass noch viel zu tun und zu verbessern ist.

Die Analyse der Daten bestätigt, dass die Zahl der Autobahnen in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen ist. Gemäß Informationen des Bundesamtes für Straßenwesen (BaSt) beinhaltet das deutsche Straßennetz aktuell

  • ungefähr 12.000 km Autobahn,
  • annähernd 40.000 km Bundesstraßen,
  • 87.000 km Landesstraßen,
  • 91.000 km Kreisstraßen sowie
  • etwa 395.000 km Gemeindestraßen.

Daraus lässt sich schließen, dass die Infrastruktur Deutschlands als Ganzes überaus gut entwickelt ist.

Es gibt jedoch auch einige Probleme, die angegangen werden müssen. Viele Straßen in Deutschland entsprechen noch nicht dem aktuellen Stand der Technik. Einige sind in schlechtem Zustand, was zu unzureichender Verkehrssicherheit und schlechten Fahrbedingungen führt. Außerdem fehlt es an einer adäquaten Ausrüstung mit Verkehrszeichen und Signalen, die für sicheres Fahren unerlässlich sind.

Der Staat muss in die Infrastruktur des Straßenbaus investieren, um die Sicherheit auf den Straßen zu gewährleisten, den Verkehrsfluss zu optimieren und Staus zu reduzieren, wenn Deutschland in den kommenden Jahren zu einem globalen Innovationsführer werden soll. Eine solche Investition ermöglicht es, das aktuelle Niveau der deutschen Infrastruktur nachhaltig zu verbessern.

BEISPIELE FÜR KLASSISCHE SCHULUNGEN UND WEITERBILDUNGEN IN DER SPEDITIONSBRANCHE

Neben den individuellen, unternehmensabhängigen Schulungen gibt es einige typische Bereiche und gängige Themen in der Speditionsbranche, in denen Weiterbildungen häufig Sinn machen und beliebt sind:

  1. Gabelstaplerschein und andere fahrzeugbezogene Kurse

Das Führen eines Gabelstaplers erfordert gewisse Fachkenntnisse, unter anderem zur Verhütung von Unfällen. Wer im Bereich Lager und Logistik arbeitet, benötigt zur Bedienung von Flurförderungsfahrzeugen wie Gabelstaplern eine Fahrerlaubnis gemäß BG-Vorschrift. Gabelstapler werden im gesamten Speditionsbereich eingesetzt. Der Gabelstaplerschein befähigt Mitarbeiter zum Führen der Geräte. In der Weiterbildung, die beispielsweise von TÜV-Akademien angeboten wird, lernen die Mitarbeiter den gesetzlichen und technischen Rahmen kennen, in den die Führung eines Gabelstaplers integriert ist. Die Weiterbildung endet mit einer theoretischen Prüfung und bei deren Bestehen mit dem Gabelstaplerschein.

Mit der einmaligen Erlangung des Gabelstaplerscheins ist es nicht getan. Wer mit diesen Fahrzeugen arbeitet, muss sich einmal jährlich in einer Schulung fortbilden. Ebenso werden in diesem Bereich Gabelstapler-Trainingseinheiten angeboten.

In einigen Bereichen von Logistik und Spedition kann etwa auch ein Kranführerschein von Nutzen sein.

  1. Weiterbildungen im Kraftverkehr

Hier gibt es unterschiedliche Weiterbildungen und Schulungen. Einige wie der Meister für Kraftverkehr IHK oder der Fachwirt für Güterverkehr und Logistik sind anerkannte Abschlüsse. Sie befähigen die Absolventen zur Übernahme von Führungsaufgaben im Unternehmen.

Neben diesen umfangreicheren Weiterbildungen im Transportwesen gibt es auch kleinere Lehrgänge und Schulungen. Beispiele sind solche zur Ladungssicherung oder zu den Sozialvorschriften für Berufskraftfahrer. Hier gibt es sehr spezielle Fortbildungsmaßnahmen, beispielsweise zur Sicherung von Ladungen im Containerbereich.

Wer eine Stellung als Verkehrsleiter oder eigenständiger Unternehmer im Transportwesen anstrebt, eignet sich mit einem Komplettkurs zur Vorbereitung auf die Sachkundeprüfung zum Güterkraftverkehrsunternehmer bei der IHK die notwendigen Kenntnisse an.

Weiterbildungen mit Potenzial für die Zukunft sind unter anderem Einführungslehrgänge in fahrerlose Transportsysteme in digitaler Produktion und allgemeiner Logistik.

  1. Befähigte Personen

In vielen Einzelbereichen von Spedition und Logistik sind „Befähigte Personen“ gefragt. Diese bilden sich weiter, um bestimmte sicherheitsrelevante Geräte wie Kräne, Brücken, Hub- und Zuggeräte in den regelmäßigen Prüfdurchgängen bewerten zu dürfen.

Befähigte Personen nehmen allgemein wichtige Prüfaufgaben in Unternehmen wahr, die der Sicherheit dienen. Eine Befähigte Person benötigt eine besondere Sach- und Fachkunde. Dieses Wissen wird in Weiterbildungen und Schulungen erworben.

  1. Weiterbildungen/Schulungen für Speditionskaufleute

Speditionskaufleuten und anderen Mitarbeitern im kaufmännischen Bereich von Speditionsunternehmen steht eine ganze Reihe von interessanten Weiterbildungen/ Schulungen mit Zusatzqualifikationen zur Wahl.

Beispiele sind folgende Weiterbildungen:

      • Disponent
      • Fuhrparkleiter
      • Sachbearbeiter Logistik
      • Fachwirt Personenverkehr und Mobilität oder Bahnbetrieb

WAS HABEN UNTERNEHMEN DAVON, IHRE MITARBEITER WEITERZUBILDEN?

Speditionen, die sich um die regelmäßige Weiterbildung/Schulung ihrer Mitarbeiter kümmern und diese auch finanzieren, binden Fachkräfte an das Unternehmen. Außerdem sorgen sie dafür, dass der Betrieb in puncto Sicherheit, Technik und kaufmännischer Struktur auf dem neuesten Stand bleibt. Dabei sind die Anforderungen an eine ständige Veränderungsbereitschaft in Unternehmen nicht zu unterschätzen.

Digitalisierung und Globalisierung sorgen für einen hohen Konkurrenzdruck. Ebenso haben viele Speditions- und Transportunternehmen mit einem akuten Fahrermangel zu kämpfen. Mit einer guten Organisation und der Bündelung von Fahraufträgen lassen sich diese Schwierigkeiten teilweise besser bewältigen.

Das Speditionsgeschäft wird immer schneller und dynamischer. Just-in-Time Lieferungen bei verringerter Lagerhaltung der Kunden steigern den Bedarf nach Transportaufträgen. Speditionsunternehmen müssen sich flexibel darauf einstellen. Zudem wird das Lagergeschäft der Speditionsunternehmen immer weiter automatisiert. Die Automatisierung von Lagerstrukturen erfordert die Qualifizierung der Mitarbeiter im Umgang mit selbstlernenden und automatisierten Systemen.

STAATLICHE FÖRDERPROGRAMME FÜR DIE WEITERBILDUNG

Speditions- und Logistikunternehmen können unter gewissen Voraussetzungen den Staat an den Kosten für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter beteiligen. Hier existiert etwa ein Programm des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) zur Förderung der Aus- und Weiterbildung, Qualifizierung und Beschäftigung in Unternehmen des Güterkraftverkehrs. Teilprogramme erlauben die branchenbezogene Qualifizierung von Mitarbeitern unter finanzieller Beteiligung des Ministeriums.

SOLLTE JEDER MITARBEITER WEITERGEBILDET WERDEN?

In Zeiten des ständigen Fachkräftemangels ist es ein wichtiges Anliegen aller Speditionsunternehmen, neue Mitarbeiter zu finden und die vorhandenen im Unternehmen zu halten. Den Mitarbeitern, Weiterbildungen und Schulungen zu ermöglichen, ist auch ein Zeichen für die Wertschätzung ihrer Arbeitsleistung.

Seriöse Speditionsunternehmen sind daran interessiert, dass ihre Mitarbeiter auf allen Ebenen die Chance erhalten, sich weiterzubilden. Es reicht in einem modernen Unternehmensumfeld nicht mehr, einmalig bestimmte Qualifikationen zu erlangen. Hier ist es wichtig, dass sich alle Mitarbeiter im Unternehmen an geänderte rechtliche, strukturelle und technische Rahmenbedingungen anpassen können. Das sichert die Gesamtleistung des jeweiligen Unternehmens.

Die Zukunft von Speditionsunternehmen sind dauerhaft gut ausgebildete und weitergebildete personelle Ressourcen. Wissen von heute kann bereits morgen veraltet sein. Das Tempo technologischer und gesetzlicher Veränderungen ist dabei enorm. Nur wenn alle Mitarbeiter auf einen Stand gebracht haben, bleibt das Unternehmen als Ganzes auf dem neuesten Stand.

 

WAS SPRICHT GEGEN EINE SCHULUNG/WEITERBILDUNG IM SPEDITIONSBEREICH?

Manche Unternehmen halten ihr Tagesgeschäft nicht ohne Grund für so fordernd, dass sie ihre Mitarbeiter nicht zur Weiterbildung schicken wollen. Das ist eine sehr kurzsichtige Betrachtungsweise. Zwar mag der Mitarbeiter durch eine Schulungsveranstaltung in einem Augenblick nicht auf seiner Arbeitsstelle zur Verfügung stehen. Dafür steigt seine Motivation, sich nach seiner Schulung wieder engagiert einzubringen.

Einige Betriebe fürchten auch, ihren Mitarbeitern Weiterbildungen und Schulungen zu finanzieren, nur um sie kurz danach an die Konkurrenz zu verlieren. Einer solchen Abwanderung lässt sich mit vertraglichen Vereinbarungen bei der Übernahme von Kosten für Schulungsmaßnahmen gegensteuern. Mitarbeiter verpflichten sich darin, für eine gewisse Zeit beim Unternehmen zu bleiben, nachdem ihnen eine Schulung oder Weiterbildungsmaßnahme finanziert wurde.

Es gibt keine vernünftigen Argumente, die gegen Schulungen/Weiterbildungen der Mitarbeiter in Speditionsunternehmen sprechen. Bei seriösen und ambitionierten Unternehmen sollte die ständige Weiterbildung eine willkommene Selbstverständlichkeit sein.

WIE WIRD DIE PASSENDE WEITERBILDUNGSMÖGLICHKEIT AUSGEWÄHLT?

Es ist optimal, wenn in einem Speditionsunternehmen ein bestimmter Mitarbeiter etwa aus dem HR-Bereich für die Weiterbildung der Mitarbeiter zuständig ist. Er verfügt idealerweise über aktuelle Informationen zu möglichen Weiterbildungen und Schulungsmaßnahmen. Hier bestimmt er zusammen mit dem einzelnen Mitarbeiter, welche Maßnahme zu welchem Zeitpunkt für welchen Mitarbeiter sinnvoll ist. Er ist auch Ansprechpartner für eigene Wünsche von Mitarbeitern nach einer Weiterbildung oder Schulung.

WEITERBILDUNGSMASSNAHME ALS WETTBEWERBSVORTEIL

Scheinbar sind Speditionsunternehmen immer gefragt und können sich nicht über einen Mangel an Aufträgen beklagen. Dennoch herrscht innerhalb der Branche ein großer Wettbewerb.

Insbesondere kleinere und mittelständische Unternehmen können ins Hintertreffen geraten. Mit den Möglichkeiten der Firmenrepräsentation im Internet und Online-Marketing lässt sich die Weiterbildung der Mitarbeiter als großes Plus darstellen. Hier können auch kleinere und mittelständische Unternehmen punkten.

Nach außen verkörpert ein Unternehmen mit ständig frisch geschulten Mitarbeitern ein modernes und zukunftsorientiertes Bild. Es gibt den Kunden die Sicherheit, dass der Spediteur im Wettbewerb mit anderen Unternehmen nicht zurücksteht. Es können etwa Weiterbildungsmaßnahme im Bereich der technischen Ausstattung von Fahrzeugen und der Automatisierung sein, die ein Speditionsunternehmen besonders attraktiv machen.

FAZIT: SCHULUNGS- UND WEITERBILDUNGSBEDARF NIMMT ZU

Aufgrund einer schnell fortschreitenden, technologischen Weiterentwicklung von Fahrzeugen, Lenkungs- und Antriebssystemen, veränderten Strukturen in der Lagerhaltung und der Logistik, steigt der Schulungs- und Weiterbildungsbedarf an. Qualifiziertes Personal entscheidet zukünftig maßgeblich darüber, wie sich ein Unternehmen im Wettbewerb aufstellt. Der Fachkräftemangel macht weitergebildete Mitarbeiter zu einer besonders wertvollen Ressource für jedes Speditionsunternehmen.

Es kommt hinzu, dass sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten viele äußere Rahmenbedingungen für Speditionen und Transportunternehmen ändern werden. Die Verkehrswende steht unmittelbar an. Wie sich diese konkret auf die Unternehmen auswirken wird, lässt sich zurzeit noch nicht absehen.

Unternehmen und ihre Mitarbeiter werden sich an neue Antriebssysteme und Fahrzeuge gewöhnen müssen. Mit veränderten Fahrzeugen entstehen neue Sicherheitsbedürfnisse und veränderte Risiken. Bei elektrisch angetriebenen Fahrzeugen jeder Art sind insbesondere die Akkus ein sicherheitsrelevanter Punkt. Der Umgang mit neuer Technik setzt neue Bedürfnisse für Schulungen und Weiterbildung.

Gerade Unternehmen im Transportwesen müssen aufgrund des Fahrermangels alles daransetzen, den Fahrerberuf attraktiver zu machen. So werden sie Auszubildende und Quereinsteiger anlocken können. Hier könnte eine Tätigkeit, bei der man sich ständig persönlich weiterbilden kann und Aufstiegschancen hat, viel interessanter sein als es das bisherige Image von Fahrern war.

Kein Speditionsunternehmen kommt am Thema Weiterbildung und Schulung vorbei. Es werden vor allem die Fortbildungen im Bereich der Kraftfahrer und der Lagerhaltung weiter an Bedeutung gewinnen. Unternehmen sollten sich zu sinnvollen Weiterbildungen und Schulungen stets auf den neuesten Stand bringen.

 

Bildquellen:

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