MASCHINEN TRANSPORTSICHER VERPACKEN: WELCHE MASSNAHMEN SIND NOTWENDIG

Gabelstapler-in-einer-Halle-mit-verpackten-Maschinen-und-Maschinenteilen

Einwandfreie und passende Verpackungen sind ein unabdingbarer Bestandteil des Logistik- und Transportprozesses, insbesondere wenn es um Maschinen geht. Die Sicherheit und Unversehrtheit der Anlagen und Bauteile während des Transports muss gewährleistet werden, um kostspielige Schäden zu vermeiden. In diesem Beitrag werden wir die notwendigen Maßnahmen für eine transportsichere Verpackung von Maschinen genauer betrachten.

ALLGEMEINE HINWEISE UND GRÜNDE ZUR NOTWENDIGKEIT EINER TRANSPORTVERPACKUNG BEI MASCHINEN

Die Gründe für eine angemessene Transportverpackung von Maschinen liegen auf der Hand:

  1. Eine hochwertige Verpackung schützt die Maschinen vor Schäden wie Stößen, Stürzen oder Vibrationen während des Transports. Die passende Verpackung reduziert das Risiko von Beschädigungen durch äußere Einflüsse wie Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen oder Staub.
  2. Darüber hinaus erleichtert eine korrekte Verpackung den effizienten Transport und die Handhabung der Maschinen, was zu Zeit- und Kosteneinsparungen führt.
  3. Die Transportverpackung dient zudem als Informationsmedium, etwa als Träger notwendiger Details (Frachtnummern, Hinweise zum Schwerpunkt, Warnhinweise, etc.)

Zur Bestimmung der notwendigen Verpackungsmaßnahmen müssen unter anderem folgende Eigenschaften des Transportgutes in Augenschein genommen und festgehalten werden:

  • die technischen Fähigkeiten der Maschine
  • die Abmessungen
  • das Gewicht
  • die Lage des Lastschwerpunktes
  • besonders empfindliche Teile

Die Vorbesichtigung dient auch dazu festzustellen, welche Werkzeuge und Verpackungsmaterialien zum Einsatz kommen müssen. Am Schluss steht die Entscheidung, welche Hebewerkzeuge (Krane, Kranwagen oder Gabelstapler, etc.) benötigt werden und welches Transportmittel für die verpackte Maschine geeignet ist.

Berücksichtigung der Wetterverhältnisse
Die klimatischen Bedingungen während des Transports sind ebenfalls ein wichtiger Faktor, der bedacht werden muss. Je nach Art der Maschine können Minustemperaturen oder übermäßige Hitze, Regen, Schnee, Eis und starker Wind auftreten und die Verpackung muss darauf abgestimmt sein.
Bei Seetransporten ist vor allem das Salzwasser zu berücksichtigen, das auch über die Luftfeuchtigkeit einwirken kann und besondere Schutzmaßnahmen notwendig macht.

Art des Transports
Ob eine Maschine per Lkw, über den Schienenweg, per Luftfracht oder per Schiff transportiert wird ist ebenfalls ausschlaggebend. Die unterschiedlichen Transportmittel bedeuten unterschiedliche Voraussetzungen bezüglich der Befestigungsmöglichkeiten, des Handlings, der Abmessungen oder auch der Vorschriften:
Diese garantieren nicht nur, dass Montagevorgänge schnell erledigt werden. Sie helfen außerdem dabei, Beschädigungen im Zuge der Arbeiten zu vermeiden. Die Palette spezieller Werkzeuge und Lösungen für die Maschinenmontage ist dabei sehr umfangreich. Nachfolgend geben wir einen kurzen Überblick, der keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann – denn dazu ist die Auswahl für die verschiedenen Einsatzgebiete zu groß.

  • Transport über die Straße: ADR (Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße – Agreement concerning the International Carriage of Dangerous Goods by Road)
  • Transport über den Seeweg: IMDG (Beförderungsvorschrift für gefährliche Güter im Seeschiffsverkehr – International Maritime Dangerous Goods Code)
  • Transport über den Luftweg: IATA (Empfehlungen und Vorgaben der International Air Transport Association)
  • Transport über den Schienenweg: RID (Ordnung für die internationale Eisenbahnbeförderung gefährlicher Güter)

Transport von Gefahrgut
Beim Transport von Maschinen oder zugehöriger Teile können gefährliche Stoffe integriert sein, für die es besondere Auflagen gibt. Zu den Gefahrgütern zählen beispielsweise Betriebsstoffe wie Hydrauliköle, Schmiermittel, Klimagase in Kühlgeräten oder Lithium-Batterien.

Vor dem Transport muss also geklärt werden, ob die Maschine solche Stoffe enthält. Informationen dazu geben die Sicherheitsdatenblätter der jeweiligen Substanzen, dort ist eine eventuelle Gefahrguteinstufung deklariert. Ist dies der Fall, kann im nächsten Schritt festgelegt werden, welche Verpackung und welche Gefahrgutkennzeichnung für den Transport notwendig sind.

Gabelstapler bewegt große holzkiste mit Waren in einer industriehalle

VERPACKUNGSMATERIALIEN UND VERPACKUNGSLÖSUNGEN FÜR MASCHINENTRANSPORTE

Es gibt eine Vielzahl von Verpackungsmaterialien und Verpackungslösungen, die für den sicheren Transport von Maschinen verwendet werden können. Es ist wichtig, das richtige Material und die richtige Lösung entsprechend der Art der Maschine, ihrer Größe, ihrem Gewicht und der Art des Transportwegs zu wählen.

Holzkisten
Sie sind eine der häufigsten Verpackungsoptionen für Maschinentransporte. Sie bieten eine gute Stabilität und Schutz vor äußeren Einflüssen. Bei der Verwendung von Holzkisten müssen jedoch die Vorschriften zur Behandlung von Holz gemäß den internationalen ISPM-15-Standards beachtet werden, insbesondere bei Importen und Exporten. Sie müssen die richtige Größe und Festigkeit haben, um die Maschine sicher aufnehmen zu können.

Individuell gefertigte Verpackungskisten
Je nach Abmessungen der zu transportierenden Maschine werden die Verpackungskisten aber auch häufig nach Maß gefertigt. Dabei können mehrere wichtige Punkte berücksichtigt werden:

  • bestmöglicher Schutz des Transportguts
  • optimale Ausnutzung von Stauraum
  • optimales Handling (Unterfahrbarkeit durch Stapler, Kennzeichnung von Schwer- und/oder Zurrpunkten auf der Kiste, etc.)

Für kleinere Maschinen kann auch eine Kombination aus Holzkiste und Kartonverpackung verwendet werden, um Kosten zu sparen. Bei schwereren Maschinen ist es ratsam, auf spezielle Transportbehälter wie Stahlrahmen oder Container zurückzugreifen.

Zugelassene Kisten
Sogenannte zugelassene Kisten – in der Regel aus Sperrholz mit verstärkten Kanten sind explizit für den Transport von Gefahrgut vorgesehen. Die 4D und 4DV Kisten gibt es in unterschiedlichen definierten Abmessungen. Die darin transportierten Teile müssen zusätzlich mit der jeweils notwendigen Innenverpackung versehen werden. Dies können spezielle Kanister sein, zusätzliche Folienverpackungen für Maschinenteile oder Mittel zur Feuchtigkeitsregulierung.
Auf der Kiste ist eine Kennzeichnung der enthaltenen Gefahrgüter nach den internationalen Regelungen vorgeschrieben (4D-Code mit UN-Symbol, Ländercode, Zulassungsnachweis, etc.).

Paletten für den Maschinentransport
Wird eine Maschine auf einer Palette transportiert, erleichtert dies die Handhabung. Die Fracht kann dann etwa mit Hilfe von Staplern bewegt werden. Allerdings kommen die üblichen Standardpaletten schnell an ihre Kapazitätsgrenzen. Einerseits durch die Abmessungen, andererseits durch die mögliche maximale Belastung.

Anbieter von individuell erstellten Verpackungslösungen (sowohl Paletten als auch Kisten) können mit spezieller Software die Verpackungselemente individuell planen und somit eine ausreichende Statik und Stabilität gewährleisten sowie nachweisen. Standard ist auch hier eine IPPC-Kennzeichnung für schädlingsfreies Holz (gemäß den nationalen Pflanzenschutzbestimmungen – International Plant Protection Convention).

ÜBERSICHT PALETTENMASSE

Palettenart Abmessungen (L x B x H) mögliche Belastung *
Europalette
(nach EN 13698-1)
100 x 80 x 14,4 cm Punktbelastung: 1.000 kg
max. Tragfähigkeit: 1.500 kg
bei gleichmäßiger Verteilung
Industriepalette
(nach DIN 15146)
120 x 100 x 14,4 cm (3 Kufen)
120 x 100 x 16,2 cm (Bodenrahmen)
1.250 – 1.500 kg
1.250 – 1.500 kg
individuelle Lösungen bieten eine höhere Tragfähigkeit
Großpalette Keine standardisierten Maße, häufige Größen:
200 x 120 x 14,4 cm
200 x 125 x 14,4 cm
individuell, je nach Ausführung
Container-Paletten
(aus Pressholz)
Typ F 10 / EPAL CP1-Format:
100 x 120 x 13,8 cm
Typ F 11 / EPAL CP3-Format:
114 x 114 x 13,8 cm

Luftfracht-Paletten
(aus Aluminium)**
LD7-Palette (Code: PAG, PAJ, P1P):
318 x 224 cm
LD7-Palette (Code : PMC, PQP):
318 x 244 cm

* Die Angaben beziehen sich hier auf die dynamische Tragfähigkeit der Paletten. Dahinter steckt die maximale Belastbarkeit, wenn die Palette zusammen mit der Beladung mit einem Stapler oder Hubwagen bewegt wird. Die statische Tragfähigkeit ist meist höher. Dieser Wert bezieht sich auf die maximale Belastbarkeit, wenn die Palette nicht bewegt – also beispielsweise nur in einem Lager eingesetzt wird.

** Für Luftfrachten gibt es mittlerweile zudem nachhaltige Paletten aus Karton. Diese sind jedoch für die schweren Gewichte bei Maschinentransporten in der Regel nicht geeignet.

Transportkisten und verpackte Maschinenteile in einer Industriehalle

FEUCHTIGKEITSSCHUTZ FÜR MASCHINENTRANSPORTE

Bestimmte Maschinen müssen zusätzlich vor dem Einwirken von Feuchtigkeit geschützt werden. Eine gute Basis ist der Einsatz von Korrosions-Schutzölen oder spezieller VCI-Fluide Volatile Corrosion Inhibitor – flüchtiger Korrosions-Verhinderer). Damit können die Maschinen oder Bau- und Ersatzteile direkt behandelt werden.

Eine weitere mögliche Maßnahme ist der Einsatz von Trockenmitteln, die etwa direkt mit in die Verpackungskiste mitgegeben werden. Die Beutel beinhalten beispielsweise Bentonit, das der Umgebung Feuchtigkeit entziehen kann. Wichtig ist, für das jeweilige Transportgut die passende Menge an Trockenmittel bereitzustellen.

Dazu kommen für kompaktere Stücke Folienbeutel zum Einsatz. Für größere Elemente gibt es spezielle Schrumpffolien, die die Bauteile kompakt umschließen. Alternativ können die Maschinen mit Wickelfolie geschützt werden.

Abgerundet werden die Sicherungsmaßnahmen durch VCI-Folien, oder -Papiere. Die Verpackungsmaterialien sind mit korrosions-verhindernden Stoffen behandelt und können diese wieder ausdampfen. Damit bilden Sie die notwendige Schutzschicht für das Packgut.

Wichtig ist, dass die verpackten Teile vorab sauber und trocken sind. Während VCI-behandelte Verpackungen nicht luftdicht abschließen müssen, ist dies bei der Verwendung von Trockenmittel unbedingt notwendig, damit keine weitere Feuchtigkeit während des Transports eindringen kann.

Spezialfall Seefracht
Sollen Maschinen, Maschinenteile oder ganze Produktionsanlagen in Länder auf anderen Kontinenten wie Afrika, Amerika, Asien oder Australien exportiert werden, geschieht dies in der Regel über den Seeweg. Die Überfahrt kann unter Umständen sehr lange dauern, erst recht, wenn Zwischenlagerungen oder ein Umschlag in einem anderen Hafen erforderlich sind.

Dementsprechend muss das Frachtgut seetauglich verpackt werden, bevor es im Heimathafen auf ein Schiff verladen wird. Salzwasser und salzhaltige Luft können große Schäden an hochtechnisierten Maschinen anrichten, wenn diese nicht ausreichend vor den Witterungseinflüssen auf den Ozeanen geschützt sind.

Sämtliche Bauteile der zu transportierenden Maschine müssen vor dem Verpacken vollkommen trocken sein. Mit moderner Trocknungs- und Ausblastechnik kann diesbezüglich im Zusammenhang mit einer Vorabreinigung wirksam nachgeholfen werden. Zur Feuchtigkeitsregulierung kommen die oben genannten Maßnahmen zum Einsatz.

Die Verpackung sollte für den Seetransport besonders robust und stabil sein, damit es bei schwerem Seegang oder Sturm durch die starken Bewegungen des Schiffs nicht zu Beschädigungen kommt. Eine entsprechend angepasste Sicherung gegen Verrutschen ist ebenfalls mit einzuplanen.

Verpackte Luftfracht beim Beladen eines Frachtflugzeugs

Spezialfall Luftfracht
Bei diesem Transportweg spielt das Gewicht eine besondere Rolle. Deshalb werden hier die leichten und gleichzeitig stabilen und hochbelastbaren Aluminium-Paletten eingesetzt, die zudem für die Abmessungen bestimmter Flugzeuge optimiert sind.

Darüber hinaus gibt es weitere genormte Luftfracht-Container (ULD – Unit Load Devices). Sie sind nach ihren Abmessungen und weiteren Details mit einem Code klassifiziert und können somit für die passenden Flugzeugtypen gewählt werden.

Auch bei diesem Transportweg sind die jeweiligen Import- und Export-Vorschriften zu beachten.

Spezialfall Transport per Bahn
DB Cargo hat als Anbieter eigene Vorgaben, die bei einem Maschinentransport auf dem Schienenweg eingehalten werden müssen. In den allgemeinen Leistungsbedingungen heißt es zu diesem Thema:

„Der Absender hat das Gut, soweit dessen Natur eine Verpackung erfordert, so zu verpacken, dass es gegen gänzlichen oder teilweisen Verlust und gegen Beschädigung während der Beförderung geschützt ist und weder Personen verletzen noch Betriebsmittel oder andere Güter beschädigen kann. Im Übrigen muss die Verpackung den eventuellen besonderen Verpackungsbestimmungen des Beförderers entsprechen.“

Die besonderen Verpackungsbestimmungen können dabei zusätzliche Regelungen beinhalten – auch in Abhängigkeit, ob die Maschine im In- oder Ausland transportiert wird. Gegebenenfalls sind dann zusätzliche Maßnahmen zur Einhaltung der Zollbestimmungen zu berücksichtigen.

Insgesamt gilt hier natürlich, dass die Abmessungen der Ladeeinheiten, also der jeweiligen Wagons, eingehalten werden. Diese können unterschiedlich ausfallen – je nachdem, ob etwa offene Anhänger oder geschlossene Wagons zum Einsatz kommen.

LÖSUNGEN ZUR LADUNGSSICHERUNG

Neben der Wahl des richtigen Verpackungsmaterials müssen zudem die geeigneten Befestigungselemente gewählt werden – passend zum jeweiligen Transportmittel. Im Zuge der Ladungssicherung sollten Gurte, Polsterungen und Schaumstoffeinlagen verwendet werden. Diese Elemente schützen nicht nur die Maschine vor Beschädigungen während des Transports, sondern verhindern auch das Verrutschen im Inneren der Verpackung.

 

 

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